Abstract for 1. LIEBE UND TOD IN GOETHES WAHLVERWANDTSCHAFTEN: BEDEUTUNG, FUNKTIONEN, FOLGEN UND KULTURSEMIOTISCHE BETRACHTUNG ZWEIER RÄTSELHAFTER NATURPHÄNOMENE
Zielsetzung dieses Beitrags kultursemiotischer Orientierung ist es, auf Liebe und Tod bei Eduard und Ottilie in den Wahlverwandtschaften als rätselhafte Naturphänomene einzugehen, deren Bedeutung, Funktionen und Folgen zu schildern sowie beide Phänomene aus zeitbezogener Perspektive zu betrachten. Eduards und Ottilies Liebe, - die sich gegen die gesellschaftlichen Konventionen auf dem Schloss des Ehepaars Eduard und Charlotte abspielt - und Tod lassen sich als Phänomene der Natur verstehen. Rätselhaft verhält sich die Natur Eduard und Ottilie gegenüber, denn sie ist so beschaffen, dass sie für die Liebenden ein ständiges Rätsel bleibt. Sie enthüllt ihnen, dass sie ewig aneinander gebunden sind. Die Wahlverwandtschaften dienen Goethe mittels der Liebes- und Todesgeschichte Eduards und Ottilies Zeitbezogenes einzubeziehen, bzw. Ideale der Aufklärungszeit, beispielsweise Autonomie und Humanität in die Diskussion um Wahlverwandtschaften einzubringen.